Samstag, 26. September 2015

Soundtrack - Was wurde eigentlich aus... Take That?

Liebes virtuelles Tagebuch, 
letzte Woche hat mich meine liebe Freundin Stephie S. in der berühmtesten Internet-Community der Welt nominiert, an 7 Tagen 7 Lieder meines Lebens dort zu verbreiten und meine Freunde damit zu nerven :-). Ich habe kurz über Musik aus meinem Leben nachgedacht, bin ein bißchen auf youtube rumscharwenzelt und habe festgestellt, dass diese überaus zeitweilige und vor Nostalgie schwelgende Aufgabe einfach nicht mit ein paar Facebook-Links erledigt werden kann. Da es hier bei der Hausprohetin ja sowieso schon das Label "Soundtrack" gibt, spricht überhaupt nichts dagegen, auch dort was loszuwerden, was den facebookschen Rahmen einfach brutal sprengen würde. 

Wenn ich über Musik meines Lebens nachdenke, fallen mir eigentlich nur Künstler ein, denen ich dauerhaft ergeben war. Meine erste große Liebe stellten da - völlig typisch für einen moppeligen, unsicheren, 1981 geborenen Teenager mit schlechtem Kleidungsstil - "Take That" dar. 
Ich schaute im zarten Alter von 13 Jahren - schon damals mit Widerwillen - mit meinen Eltern "WETTEN DASS...?". Ich habe WETTEN DASS...? schon immer völlig daneben gefunden. Thomas Gottschalk präsentierte allerdings schon immer Weltkünstler, und so auch an diesem Abend. Meine Aufmerksamkeit war allerdings im Modus "WETTEN DASS... ich es nicht schaffe, auch nur eine Minute bei der Sache zu bleiben?" Vermutlich habe ich gerade parallel den "Herrn der Ringe" gelesen oder so. Ich passte nicht mal auf, wer da auf der Bühne stand. So verpasste ich den Beginn des Auftritts von Gary Barlow, Robbie Williams, Mark Owen, Howard Donald und Jason Orange. 

Aber dann gaben Take That "Babe" zum besten. "Babe" ist bei weitem nicht der beste Song von Take That, aber eine 13jährige sprach DER Super-Schmacht-Song der 90er definitiv an. Und nachdem ich einen kurzen Blick auf die Glotze riskiert hatte, klebte ich binnen Sekunden am Boden vor dem Bildschirm und  - klar! - an Mark Owens Lippen. Die Folge war, dass ich monatelang mit dem Kopf am Fußende meines Bettes schlafen musste, weil am Kopfende ein Poster von Mark Owen hing, dass ich beim Einschlafen und Aufwachen zwingend sehen wollte. 
Ich hielt damals wenig vom Einstieg in die Pubertät, hatte wenig Lust, mich mit Interesse für das andere Geschlecht herumzuplagen oder irgendwie den Barbies und Ken zu entwachsen. Das alles fand ich eher unangenehm und peinlich - zumal es leider untrennbar mit dem Auftauchen von Pickeln und Schwitzflecken unter den Armen verbunden war. 
Mit Take That änderte sich das alles: Ich konnte einfach nicht widerstehen. Ich kaufte "Bravo" und "Popcorn" wegen der Poster und Konzertberichten.  Ich gab mein Taschengeld für Musikkassetten und später CDs aus. Am zweiten Weihnachten darauf bekam ich eine Stereoanlage, die ich so sehr liebte, dass man Angst haben musste, ich könne irgendwann mit ihr sexuell aktiv werden. 
Leider war ich damit völlig allein. Denn niemand meiner Freunde konnte einer Boyband etwas abgewinnen. Bis ich nach einem halben Jahr endlich ein Mädchen aus der Parallelklasse mit einem TT-Aufkleber auf dem Schulheft erwischte. Und da entdeckte ich dann das beste überhaupt: Musik überwindet Grenzen, Kontinente, Soziale Systeme und sogar Parallelklassen am Gymnasium - sie verbindet einfach, auch wenn man sich bislang gar nichts zu sagen hatte. Ich war glücklich! Und das in der Pubertät! Den Einstieg haben mir TT also definitiv erleichtert. Es war sozusagen ein fröhliches Dahingleiten auf der Serotonin-Rutsche des Lebens. 

Leider, leider, leider durfte ich nie auf ein Konzert. (Eltern, das war ein Fehler!!! Ihr wollt nicht wissen, wieviel Geld ich heute für Konzerte ausgebe, damit mir sowas nie wieder passiert!!! ;-)
Take That trennten sich 1995 mit dem Ausstieg von Robbie Williams. Für viele Mädchen brach eine Welt zusammen. Habe ich damals schon nicht verstanden: Die Typen waren ja nicht tot oder so. Und Robbie, das war selbst mir mit 14 klar, würde mit seinen Skandalen Milliarden scheffeln. 

Danke Gary Barlow - der heute mein TT-Liebling ist und den ich Künstler nach wie vor sehr schätze - reunierten Take That 2006, allerdings ohne Robbie. Da Robbie Williams selbst nicht unbedingt das größte Talent bei TT war, funktionierte das musikalisch mit "Beautiful World" und "The Circus" wunderbar. Die Musik wurde anders, war aber nach wie vor solider Pop und prima hörbar.

Auf ein Konzert hätte ich auch wieder gehen können, als Robbie 2010 zurückkehrte. Die Tour führte auch durch good old Germany. Ich sah auf youtube Mitschnitte und habe verzichtet: Ich will meine Jugenderinnerungen irgendwie nicht mit herumhopsenden Mittvierzigern kaputt machen, verzeiht. Zum Trost: Ich bin auch nicht mehr taufrisch und meine Groupie-Qualitäten haben gegenüber 1994  deutlich abgenommen. 

Take That sind seit 2014 Gary Barlow, Mark Owen und Howard Donald. Jason Orange ist ausgestiegen, Robbie Williams pausiert.  

Und jetzt zur Erinnerung für alle Kinder der 90er: Take That - Pray (1995) Also, ich liebe es noch heute :-)! 

Mittwoch, 23. September 2015

Schluss mit der Sommerpause

Sachen, über die ich im Sommer nicht gebloggt habe, obwohl ich immer mal wieder kurz darüber nachgedacht habe:

- ein Selig Konzert im Hirsch in Nürnberg
- Sommerurlaub an der Costa de la Luz in Andalusien
- das neue Album von Melodie Gardot
- die Entdeckung von Anette Louisanne
- StraMu in Würzburg
- Stadtfest in Würzburg
- Besuch des Open-Air-Theaters "Wie es Euch gefällt" vom Theater Neunerplatz
- mein neues Notebook
- der Kauf eines stinkenden Tisches (ja, allen Ernstes!!!)
- wie ich in einer Nacht am Atlantik 5 Sternschnuppen gesehen und mir immer dasselbe gewünscht habe, ohne dass es in Erfüllung gegangen wäre
- den Sinn und die Freunden des Freitag-Abend-Biers

Alles war total toll, mindestens spektakulär, und auch aufreibend -  aaaaaaaber es gibt halt noch was anderes im Leben als das Internet. Trotzdem: Willkommen zurück aus der Sommerpause!