Donnerstag, 26. November 2009

Aus gegebenem Anlass gelesen: „Der Brenner und der liebe Gott“ von Wolf Haas

Wenn Du was liest, dann brauchst Du immer wen, der Dir auf den letzten zwanzig Seiten schon das nächste Buch unter die Nase hält. Damit Du Dich auf was freuen kannst. Weil gutes Buch zu Ende traurig und besser schon was neues in Aussicht. Bei mir ist das der Liebste, der immer was parat hat. Und jetzt pass auf: Diesmal musste ich sogar was in mein Buch dazwischenschieben. Weil nächste Woche ja Karten für Lesung vom Autor mit Autogrammstunde und unaufschiebbar und nicht auszudenken, wenn man das Buch da noch gar nicht kennt.
Ich also, fesch an den Brenner ran. Und was sag ich Dir? Das war gar nicht so übel. Mal abgesehen davon, dass der Haas Wolff ja alles so schreibt, wie es gerade geredet wird. Wirklich, der schreibt, als hätte er irgendwann beim Busfahren mal was in sein Diktiergerät gesprochen und die Haas-Sekretärin schreibt das dann genauso auf, wie das dem Haas im Bus zwischen zwei Haltestellen eingefallen ist.
Ich natürlich erst „ Das Wetter vor 15 Jahren“ gelesen. Kein Brenner-Krimi und auch echt keine große Erleuchtung. Wie der Haas da ständig sein Gespräch zwischen der Literaturbeilage und dem Autor wiedergibt, statt einfach die Geschichte zu erzählen. Und die war dann auch noch überhaupt nicht interessant. Da ist ein Brenner -Krimi schon was anderes, weil da gehts auch mal voran und es gibt auch Überraschungen.
Jedenfalls, wenn ich gewusst hätte, dass das mit dem Brenner ganz anders ist als mit dem komischen Wetter-Roman und der Literaturbeilage, hätte ich mich ja schon viel früher auf die Lesung nächste Woche gefreut. So erstmal: „Der Brenner und der liebe Gott“. Jetzt kann der Haas aber kommen. Und pass gut auf, denn da gibt es allemal noch was zu erzählen.

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