"Lila Lila" war das erste Buch von Martin Suter (Schweiz), welches mir im Theater ans Herz gelegt wurde. Dieser Roman über den Kellner David, der mittels eines kleinen Schwindels in den größten Selbstbetrug seiner Lebens taumelt, hatte unerwartete Wendungen und zeigte die finsteren verzweifelten Seiten des Protagonisten so klar und ehrlich, dass ich mich entschlossen habe, es auch ein zweites Mal mit dem Autor zu versuchen, obwohl die Geschichte doch manchmal etwas wirklichkeitsfern an mir herunterperlte.
Ich wünschte mir „Die dunkle Seite des Mondes“ zu Weihnachten und frage mich nun, warum eigentlich nicht vielmehr dieser zweite, viel erschreckendere und wirklich unter die Haut gehende Roman verfilmt wurde:
Suter erzählt gut recherchiert und authentisch die Geschichte eines sehr erfolgreichen Wirtschaftsanwalts, der seine Beziehung wegen einer jungen Geliebten aufgibt und seine Persönlichkeit und Existenz durch einen Trip mit halluzinogenen Pilzen aufs Spiel setzt.
Was anfangs lustig wirkt und den Leser amüsiert, wird schnell ein Alptraum und endet in einem Kreislauf aus Gewalt, Trauma, Reue und Vergessen. Seine sozialen Beziehungen flachen ab, werden für ihn zur Zeitverschwendung. Blank weist alles von sich, was nicht Blank ist, wird zur Gefahr für sich selbst und für seine Mitmenschen. Er flieht in den Wald, wird besessen vom Leben zwischen Bäumen und in Höhlen und wird zum Waldmenschen. Der Leser wird mitgerissen bei seinen Versuchen, seine Persönlichkeit zurückzubekommen, das geschehene umzukehren und Ordnung in das Chaos zu bringen. Und überall: Pilze. Steinpilze, Maronen, spitzkegelige Kahlköpfe. Einzig das im Buch so bedeutende Safrangelbe Samthäubchen wird in der Realität niemals in einem Pilzführer zu finden sein, weil Suter es erfunden hat.
„Die dunkle Seite des Mondes“ zeigt die Abgründe einer selbstsüchtig gewordenen und der völligen Subjektivität unterworfenen Seele auf und zieht in den Bann des Waldes. Für jeden Pilzsucher, Pilzgenießer, Juristen und alle Liebhaber von Extremliteratur auf jeden Fall ist das Buch ein echter litro-halluzinogener Leckerbissen.
Trotzdem oder gerade deshalb hat das Pilzsuch- und Waldfieber nun auch mich erfasst und mein Liebster ist ganz glücklich darüber. Denn ab dem nächsten Sommer werden wir Spezialisten. Zwar nicht in Sachen Zwergenhütchen, aber bestimmt für alles, was man ohne Psychotrip als feine Pilzmahlzeit genießen kann.
Martin Suter sagt von sich selbst, er würde sich als "Gentlemanfarmer" bezeichnen, liebt nach Jahren in der Stadt nun das Leben auf dem Land in Guatemala und züchtet dort seinen eigenen Wein.
Ich wünschte mir „Die dunkle Seite des Mondes“ zu Weihnachten und frage mich nun, warum eigentlich nicht vielmehr dieser zweite, viel erschreckendere und wirklich unter die Haut gehende Roman verfilmt wurde:
Suter erzählt gut recherchiert und authentisch die Geschichte eines sehr erfolgreichen Wirtschaftsanwalts, der seine Beziehung wegen einer jungen Geliebten aufgibt und seine Persönlichkeit und Existenz durch einen Trip mit halluzinogenen Pilzen aufs Spiel setzt.
Was anfangs lustig wirkt und den Leser amüsiert, wird schnell ein Alptraum und endet in einem Kreislauf aus Gewalt, Trauma, Reue und Vergessen. Seine sozialen Beziehungen flachen ab, werden für ihn zur Zeitverschwendung. Blank weist alles von sich, was nicht Blank ist, wird zur Gefahr für sich selbst und für seine Mitmenschen. Er flieht in den Wald, wird besessen vom Leben zwischen Bäumen und in Höhlen und wird zum Waldmenschen. Der Leser wird mitgerissen bei seinen Versuchen, seine Persönlichkeit zurückzubekommen, das geschehene umzukehren und Ordnung in das Chaos zu bringen. Und überall: Pilze. Steinpilze, Maronen, spitzkegelige Kahlköpfe. Einzig das im Buch so bedeutende Safrangelbe Samthäubchen wird in der Realität niemals in einem Pilzführer zu finden sein, weil Suter es erfunden hat.
„Die dunkle Seite des Mondes“ zeigt die Abgründe einer selbstsüchtig gewordenen und der völligen Subjektivität unterworfenen Seele auf und zieht in den Bann des Waldes. Für jeden Pilzsucher, Pilzgenießer, Juristen und alle Liebhaber von Extremliteratur auf jeden Fall ist das Buch ein echter litro-halluzinogener Leckerbissen.
Trotzdem oder gerade deshalb hat das Pilzsuch- und Waldfieber nun auch mich erfasst und mein Liebster ist ganz glücklich darüber. Denn ab dem nächsten Sommer werden wir Spezialisten. Zwar nicht in Sachen Zwergenhütchen, aber bestimmt für alles, was man ohne Psychotrip als feine Pilzmahlzeit genießen kann.
Martin Suter sagt von sich selbst, er würde sich als "Gentlemanfarmer" bezeichnen, liebt nach Jahren in der Stadt nun das Leben auf dem Land in Guatemala und züchtet dort seinen eigenen Wein.
1 Kommentar:
Das Buch ist wirklich grandios. Wenn dir Martin Suter gefällt, musst du unbedingt noch "Small World" lesen...
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