Sonntag, 21. Oktober 2012

In eigener Sache: "Der Tod und das Mädchen" im Theater Chambinzky

Ein einsames Strandhaus in einem fiktiven südamerikanischen Land, einige Jahre nach der demokratischen Revolution. Ein Wagen hält. Doch wer ist der Mann, der Gerardo Escobar (Joachim Vogt) nach einer Reifenpanne nach Hause bringt? Politisch macht er auf Gerardo, der in der Untersuchungskommision des neuen Präsidenten alte Verbrechen aufklären will, einen vertrauenswürdigen Eindruck.

Seine Frau Paulina (Dorothy Albert) jedoch muss nur seine Stimme hören, und ist sich sicher: Roberto Miranda (Wolfgang Stenglin) ist der Doktor, der einst im Dienste des alten Regimes über Leben und Tod, Leid und Folter der Gefangenen zu entscheiden hatte.  Sie weiß dies ganz genau - sie selbst war eines seiner Opfer.  
Paulina will ein Ende machen mit ihrer Erinnerung, Rache üben und für Gerechtigkeit sorgen. Eine Verhandlung um Leben und Tod, Schuld und Sühne nimmt ihren Lauf - mit Gerardo als Robertos Verteidiger und Paulina als Richter über ungesühnte Verbrechen an der Menschlichkeit.  
Doch wie weit kann Gerardo seiner traumatisierten Frau Glauben schenken? Können Erinnerungen trügen? und was ist ein Geständnis wert, dass mit Zwang erpresst wurde?

Mit „Der Tod und das Mädchen“ zeigt das Würzburger Theater Chambinzky im KuZu Kellertheater seinem Publikum in einer Inszenierung von Manfred Plagens ab Mitte Oktober (Premiere: Freitag, 19. Oktober 2012, 20 Uhr | Spielzeit: 19.10.2012 – 11.11.2012) ein Kammerspiel, mit dem das Chambinzky sich  herauswagt aus der Welt des Boulevardtheaters und sich einem Thema widmer, das weit über die Grenzen des Politischen hinaus die menschlichen Dimensionen von Gewalt, Recht und Rache zeigt. 

Als Regieassisstenz liegt diese Inszenierung mir sehr am Herzen, und ich freue mich über zahlreiche Besuche. 


PAULINA SALAS: Dorothy Albert
GERARDO ESCOBAR: Joachim Vogt
ROBERTO MIRANDA: Wolfgang Stenglin


Regie: Manfred Plagens
Assisstenz: Michelle Neise
 
Aufführungstermine: Aufführungen im KuZU Kellertheater des Theater Chambinzky am MI | DO | FR | SA jeweils um 20.00 Uhr, am SO jeweils um 19.00 Uhr
Kartenreservierung: Telefonisch unter 0931 - 51212 oder per Mail unter www.chambinzky.com
OKTOBER 2012
Fr.  19.10./Sa. 20.10./So. 21.10./Mi. 24.10./Do. 25.10./Fr.  26.10.2012
NOVEMBER 2012
Do., 01.11./Fr.  02.11./Sa. 03.11./So. 04.11./Do. 08.11./Fr.  09.11./ 
Sa. 10.11./So.11.11.2012                              

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Türkische Riviera 2012

Die Sache ist die, dass man seinen Urlaub immer am besten dort verbringt, wo man gut essen kann. Mit den Gepflogenheiten des Dönermanns unseres Vertrauens vor Ort vertraut und angefüttert, haben wir uns deshalb dieses Jahr aufgemacht, die türkische Riviera um Antalya herum zu erkunden. 

Eigentlich müsste ich ja bloß ein paar Bilder posten, und Ihr würdet schon alle vor Neid erblassen. Stattdessen werde ich aber auch noch mit den unglaublichsten Supi-geil-Urlaubsgeschichten quälen - schließlich ist es jetzt Herbst und wir sehnen uns doch jetzt schon wieder nach Sommer, Sonne, Strand und Meer. Und da ist es auch schon:

 MEER! Mehr! MEEEER!

Nachdem wir erstmal einige Tage faul am Strand lagen, wagen wir uns raus ins fremde Land. In der Nähe unseres All-inclusive-Palastes verbirgt sich das Örtchen Kadriye. Dort ist Dienstags und Freitags Markt. Auf deutsch heißt das Basar, und Du musst aufpassen, nicht mit zwanzig Pack Hamamseife, 3 Kilo Pistazien und zehn gefakten Poloshirts zurück ins Leben zu treten... Die Werbesprüche der örtlichen Händler reichen von einem harmlos gehauchten "Möchten Sie Taschen sehen?" bis zu aggressiven "Umleitungen" durch T-Shirt-Berge. Der definitiv einfallsreichste Spruch lautete: "Darf ich Dir etwas andrehen?" (Hafenviertel von Antalya).

 Basar in Kadriye

Natürlich gehe ich den Burschen auf den Leim. Überall hängen nämlich, verhängnisvoll glitzernd und verlockend wie die sprichwörtliche Wunderlampe schöne bunte Lampen, angepriesen und angedreht als "Erotik Lampa", "türkisch Licht" oder manchmal auch schlicht Lampe - ich bin dabei! So ein herrlich kitschiges Ding MUSS ich haben! (Über Transportmöglichkeiten im Koffer denkt man bei so viel Glitzer leider nicht so wirklich nach...) Aber mal ehrlich - sind sie nicht schööön? (Unsere ist blau ;-)

 Erotic Lampa - vielgepriesen und verkauft

Kadriye haben wir abenteuerlich mit dem Dolmus, dem türkischen Minibus, erreicht. Ein paar gepflegte gebuchte Ausflüge stehen aber auch auf dem Programm. Langsam geht es los mit einer Blauen Reise, die uns an der Küste entlang durch Badebuchten führt.  Los geht unsere Reise im Yachthafen von Kemer.

 
 Im Hafen von Kemer

Blaue Reise mit dem Schiff: Höhle an der Küste von Kemer


Nach so viel Badevergnügen müssen wir auch ein bißchen Kultur machen. Mit unseren Urlaubsfreunden - aus Nürnberg sind sie und daher erfreulich fränkisch-vertraut - geht es daher nach Antalya. Antalya ist Partnerstadt von Nürnberg, darum findet man dort auch noch Reste der Nürnberger Straßenbahn.


StraBa in Nürnb...Quatsch, Antalya!

 Hafen von Antalya

Der alte Hafen ist wunderschön romantisch. Wir genießen den Ausblick in einem Restaurant auf der alten Stadtmauer. Dort essen wir tatsächlich ... - Döner! Plötzlich kommt eine Mieze daher... Und weil wir die, da gaaaanz aus Versehen ein Stückchen Döner runterfällt, wohl irgendwie gefüttert haben müssen, sind ganz plötzlich um unseren Tisch herum lauter miauende Katzen... Sehr unauffällig - egal, wie unbeteiligt wir den Wirt auch anschauen, der weiß genau, was los ist... Aber gut, wo Katzen unter dem Tisch sitzen, sind sie nicht auf dem Teller, gelle? Und die hatten alle solchen Hunger!!!


Dass der Döner nach der Aktion natürlich in Katzenmägen gelandet ist und ich nur Brot bekomme 8das haben sie verschmäht), ist aber bei der tollen Aussicht irgendwie völlig egal.

Kulisse von Antalya

 Gewürzauslage

Im Hafenviertel streifen wir herum und entdecken Gewürze, haufenweise Erotik Lampas (unsere zum Beispiel erwerben wir hier tatsächlich nach langen Feilschaktionen, die mich wieder sämtliche Nerven kosten). Und am Wasser des Hafens wähne ich mich plötzlich in "Fluch der Karibik"...

 Strandhafen von Antalya

 Hafenviertel mit charmanten Geschäftchen

 Moschee von Antalya

 
Preisfrage: Was ist DAS??? 
Mögen die hier Katzen vielleicht doch nicht sooo gern wie ich???

Einer unserer letzten Ausflüge führt uns in einen wunderschönen verwunschenen Urwald-Park mit Wasserfällen und Seen. Ich bekomme sofort das Lara-Croft-Feeling. 
  
                            

Ach Quatsch, ich bin Indiana Jones!!! Oder habe ihn zumindest getroffen...

                                   

Wir entdecken dann noch eine echte Sensation: Die Teufelsmaschine 2012. Der tiefere Sinn wurde nicht ganz klar. Soll man da sein Handy zum Laden anschießen, eine Runde durch den Park joggen und dann bei der Rückkehr feststellen, dass es geklaut wurde? Oder kommt doch auf Knopfdruck irgendwo ein gebratenes Hähnchen raus???

???

Dann machen wir uns noch auf kulturelle Spurensuche. Mitten zwischen Gewächshäusern (wo wohl der eine oder andere Einheimische gern nach Schätzen gräbt statt Auberginen zu züchten) findet man die antike Stadt Perge. Eindrucksvoll liegen ein Theater, ein riesiges Colloseum und alte Stadtruinen in sengender Mittagshitze vor uns. Die Schattenplätze sind rar gesät, aber unser Reiseführer lotst uns doch geschickt doch die heiße Gegend.

Colosseum

Perge

Antike Stadt Perge. Und das bei 40 Grad im Schatten...
Schließlich endet unser Wissensdurst im Theater von Aspendos. Gerade wird die Bühne der vorherigen Veranstaltung abgebaut - immer noch werden hier regelmäßig Opern geboten. Zum Glück aber keine Gladiatorenkämpfe mehr ausgetragen oder Christen den Löwen vorgeworfen...


 Antikes Theater von Aspendos.


Nach unseren Ausflügen stellen wir das erste Mal fest, dass es eine Lücke in unserer ansonsten durchgehenden Nahrungsaufnahmekette gibt. Wir kommen leider um kurz nach sechs heim.
Unser Hotel verfügte über (fast) nahtlose Essenzeiten:

Von 5 bis 7 Early Breakfast. 
7 bis 10.30 Uhr Breakfast. 
10.30 bis 11. 30 Uhr Continental Breakfast. 
Da machte dann aber fast schon die Pool-Snackbar auf. 
Ach ja, und zwischen halb und halb drei gab es Mittagessen.
(Die Snackbar macht da nicht zu, sondern hat bis fünf geöffnet!)
Erst um fünf muss man sich bis sechs mit kleinen Häppchen in der Snackbar über Wasser halten. 
Macht nichts. Ab sieben gibt es Abendessen, und das bis halb zehn.
Und nochmal ein Nachtsnack am 23.30 Uhr.

Erwähnte ich, dass man ab Mittag in der Patisserie Küchlein, Süßigkeiten und 
Eis mit Orchidensirup bekam???

Jedenfalls, um kurz nach sechs müssen wir eine Stunde warten :-) Dafür ist die Speisekarte wieder phantastisch.

 Main restaurant. Essen 1A.

 Aber manchmal hätte es sich empfohlen, nicht vom Türkischen ins Englische und dann ins Deutsche zu übersetzen... wer weiß, was die Russen gelesen haben??? Ich fand ja schon "Rückkehr zum roten Fleisch" (ja, denkt mal drüber nach...!) bedenklich. Die Krönung aber war die "Mutwillige Suppe". Cool. Essen mit Absichtserklärung ;-)

Ich muss wohl nicht erst betonen, dass uns dies, was zuerst wie der Himmel auf Erden erschien, nach kurzer Zeit wie die persönliche Bikinifigur-Hölle vorkam... Gut, dass das Meer auch erst mit Schwimmreifen so richtig Spaß macht!!!


Hotelgarten bei Nacht

 Unser Pool - er sah WIRKLICH genauso aus, nur noch schöner!!!

 Hotelstrand



 Ohne Worte... die fehlen einfach bei so viel Anmut!!!