Mittwoch, 15. Mai 2013

Paris im Mai 2013

Urlaub!
Sehr spontan buchen wir Paris, die Stadt der Liebe. Und der Museen. Und des Anstehens ;-).
Es geht am Dienstag schon früh um acht los, denn wir müssen pünktlich den Flieger mit AirFrance ab Frankfurt erreichen. Wir sitzen neben einem Chinesen, der Musik hört und aus Versehen ein paarmal rülpst, und so ist der Hinflug schonmal ganz witzig - wenn auch auf Kosten des armen Nachbarn. Wir residieren in Bercy und steigen für eine Strecke, die eigentlich nur einmal umsteigen erfordert, dreimal um, weil wir die Kürze der Strecke leider erst am dritten Tag auschecken. Zum Glück habe ich einen 15 Kilo schweren Koffer bei mir und haue mir gleich bei der ersten Schranke die Klappe vor den Kopf, sodass ich Angst habe, dass meine Brille es nicht überlebt. Aber dafür muss ich schon auf dem Weg ins Hotel Französisch üben, weil wir nach dem Weg fragen müssen. Alles also sehr abenteuerlich. Am Abend wollen wir, sozusagen zum Beweis, dass wir auch WIRKLICH in Paris sind, gleich mal zum Eiffelturm aufbrechen, und das machen wir auch. Als er auftaucht, ist das echt erhebend, und wir machen gleich mal gefühlte mindestens 50 Fotos von der eisernen Madame.

Erster Blick auf den Tour Eiffel, und wir machen Pause auf der Bank ;-)


Die Dämmerung setzt ein!

Nostalisches Karussell vorm Eiffelturm 
(Magnum hier am Kiosk kostet sagenhafte 5 Euro, kaufen wir natürlich nicht)



Eiffelturm-Gegenüberstellung vor Dämmerung und nach Dämmerung (...)

Eiffelturm bei Nacht

Wir sitzen dann übrigens noch herrlich vor dem strahlenden Turm auf den Champs de Mars und genießen den Ausblick. Danach geht´s erstmal wieder den Schlafvorrat neu bestücken, denn wir wollen am nächsten Morgen früh raus: Da steht der Louvre auf dem Plan. Und da ist es auch schon morgens recht voll:

Louvre
Dafür regnet´s eh ein bißchen und wir genießen einfach gängelang die alten Schinken von den alten Meistern in alten Rahmen in teilweise grausiger Luft, besuchen dem ollen Napoleon seine Gemächer und bestaunen Skulpturen aus allen Zeiten und Regionen.

Voll ist es auf dem Weg zur Mona Lisa... 
... und daselbst ist es noch viel voller und ich spare mir das Angucken der Mona Lisa und erfasse lieber den Irrsinn drumrum. Also, über zu viel Ruhe kann die Dame sich nicht beklagen und ich werde total schlank gequetscht. Dann verliere ich auch noch den Liebsten im Gewimmel und ich habe große Not, der Tante vom Wachdienst zu erklären, dass ich unbedingt nochmal zurück MUSS, weil mon ami noch Monsieur DaVinci huldigt und ich Angst habe, ihn im Getümmel gar nicht mehr zu finden. Das Handy ist nämlich zum Glück aus, und weil ich so verzweifelt wirke, darf ich auch nochmal den Rückwärtsgang einschlagen und da finde ich dann auch den verschollenen Begleiter. Wir schlendern durch den Louvre (wo keine Mona Lisa ist, ist es auch gar nicht sooo voll) und wir fotografieren einfach was anderes. Zum Beispiel den Louvre aus dem zweiten Stock:


Schöne Damen...
















 ...fröhliche dicke Frauen...

...Lady McBeth...












... und wir entdecken, dass es eben zu allen Zeiten allen Mädchen nur auf eines ankam: Ponies und ein Glitzerkleid ;-)





  
Ich mache mich dann, unterstützt von meinem 5-Euro-Miet-Audioguide, auf die Socken um den berühmten Codex Hammurabi zu finden. Irgendwie war ich überrascht, dass es sich dabei um eine Steinsäule handelte. Auf der Säule sind freilich ganz ganz viele wirklich unglaublich winzige Schriftzeichen, die sich laut Aushängetafeln hauptsächlich mit dem Familienrecht befassen. Ein unglaublich großer Haufen Regelungen setzt sich auch noch damit auseinander, wie man Frauen, die sich aufführen, bestrafen kann, und dann gibt es noch ordentlich archaische Strafen.Aber gut, ist ja zum Glück auch alles schon etwas länger her.
Codex Hammurabi 
(und ja, es war SEHR schwer, ein Foto zu kriegen, 
auf dem nicht auch ebenfalls den Codex fotografierende Asiaten zu sehen sind ;-)

Danach ist es dann aber auch echt mal gut mit Museum. Wir wollen jetzt auf dem Fußweg Richtung Arc de Triomphe das mittlerweile traumhafte Wetter genießen. 


Nochmal der Louvre aus´m Park...
Bitte das Schild um den eingezäunten (!) Busch beachten - 
dafür, dass es kaum öffentliche Toiletten gibt, 
stellen die Pariser sich mit ihrem Grünzeug ganz schön an...




Wir flanieren durch den wunderschönen Park, pennen in Liegestühlen am Springbrunnen ein, und erreichen schließlich die Champs Elysees. Da könnte ich jetzt aber schön shoppen... Ist aber keine Zeit,  denn wir wollen ja zum Triumpfbogen. 
Da ist dann auch prompt Militärkapelleneinsatz und wir lauschen auch noch der Musikvorstellung. 
Aber wir sind auch ganz schön fertig... trotzdem genehmigen wir und nur eine Essenpause und dann wird noch der Anblick von Notre Dame genossen.
Abends auf dem Heimweg: Kurzer Abstecher zu Notre Dame
Gargoyles. 
Das ist mal so richtig beeindruckend und irgendwie festlich. Weniger festlich ist die Heimreise. Der Liebste rennt im Metrotunnel plötzlich los, und ich will hinterher und quetsche mich dann auch noch voll in der Metrotür ein. Die blauen Flecken hab ich jetzt noch an den Armen, so ´ne Metrotür ist nämlich ziemlich hartnäckig. Als Entschädigung gibt es Chips, die mon ami in der Metro am Automaten zieht. Und schwupps, lade ich mir im Hotel den Glöckner von Notre Dame auf den E-Reader und habe folglich auch die ideale Paris-Lektüre. Und weil mir das so gut gefällt, kehren wir am dritten Tag auch gleich nach Notre dame zurück und besichtigen das gute Stück auch noch von innen. Unfassbar: Da stehen im hinteren Kirchenschiff doch tatsächlich ganze Metalleinmer, aus denen der Weihrauch noch so hochnebelt, dass einem auch garantiert schlecht wird. Ich muss weg, und kann kein Foto machen. Es klingt zwar unglaublich, aber ist wirklich wahr, ich schwörs!!!

Neben Notre Dame: Justizpalast - da beginnt übrigens auch die Geschichte vom Glöckner ;-)

 
                                    Justizpalast
Über Notre Dame, den Justizpalast, den Blumenmarkt und Pont Neuf kommen wir dann zur Lovebridge, wo ganze viele Love Locks hängen. Hier kann man sein Paarglück feiern und ein Schlösschen mit dem Namen drauf befestigen. Der Schlüssel wird dann in den Fluss befördert.Und das ist dann ein Zeichen ewiger Liebe. Wo so viele Schlüssel versenkt werden, frage ich mich, wie da noch ein Schiff fahren kann, ohne auf Grund zu gehen, aber das scheint noch zu funktionieren. 

Das weiß auch der geschäftstüchtige junge Mann da unten im Bild, der uns gleich die guten Lovelocks für nur sechs Euro anpreist und will, dass wir und alles, was irgendwie nach Paar ausschaut, dem Trend folgen.

Zur Abwechslung jetzt dann aber endlich mal weniger romantisch, nostagisch, verliebt und schnuckelig: Shoppen. Und wo kann man das am besten? An der Oper im Lafayette. ;-)


Ich geh shoppen, mon ami was essen, wir genießen die Ausblicke in der Gourmet-Abteilung, fotografieren Wein für zehntausende von Euros und träumen vom Champagnerbad.



Abends will ich dann nach Montmartre, und zwar zum Moulin Rouge. Während Montmartre hält, was es verspricht, ist das Moulin Rouge überhaupt nicht spektakulär. Auch wenn es auf den Fotos immer so aussieht!!! Gegessen wird im Consulat, und dann freue ich mich unglaublich auf die schönste Kirche der Welt: Sacre Coer. Die ist traumhaft schön und ich bin glücklich, alles ist romantisch und ich genieße die phantastische Aussicht auf Paris.

Consulat in Montmarte
Moulin Rouge - ein Traum aus Plastik ;-)
Sacre Coer

Am letzten Tag machen wir noch eine Seine-Rundfahrt (bei der ich wieder mal einpenne und außerdem schrecklich friere), besuchen zufällig nochmal die LoveLocks auf der Künstlerbrücke neben der Pont Neuf und genießen den leider etwas trüben Tag ohne Rücksicht auf das Wetter. So gern wir würden: Für das Musée d´Orsay reicht beim besten Willen die Kraft nicht mehr. 

 LoversBridge mit Blick auf Pont Neuf
Stattdessen beschließen wir dann, dass wir doch noch den Eiffelturm besuchen, und zwar das höchste Stockwerk.

 Von weitem schaut es gar nicht so wild aus...

- von ganz nah drunter dagegen ist das schon eine Nummer!

Dafür lohnt sich der Ausblick umso mehr. denn Paris von oben ist, so nah und direkt an der Seine, ganz arg schön... bitte einfach genießen und auch schön finden...

Paris bei Nacht 

Es folgt ein etwas gehetzter Lauf zur Metro, wo als krönender Abschluss des Urlaubs natürlich hinter uns noch einer ins Abteil kotzt. Das muss aber wohl sein, und trägt auf jeden Fall zum Spaß-Flair bei. Wir wechseln ganz schnell den Wagen, um uns nicht einreihen zu müssen. Ich lese im Hotel noch ein bißchen im Glöckner.

Und am nächsten Morgen, so traurig es auch ist, müssen wir abreisen... 
Paris, je t´aime  - und wir kommen wieder!

Empfehlung: Reiseführer Paris von Baedecker. Ganz frisch erschienen. Und spart die geführte Stadttour. 

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