Vor kurzem hatten wir nach gefühlt und auch tatsächlich verstrichener sehr langer Zeit mal wieder eine ganze Woche Urlaub. Also echter Wegfahrurlaub-Urlaub, nicht nur meine Tante/Cousine/Oma heiratet/besucht uns/wird 180 etc. und wir müssen an den Feierlichkeiten teilnehmen - Urlaub. Urlaub, den wir perfekt zum Aufsuchen verschiedenster Orte genutzt haben, haha! (Ich komme mir direkt verwegen vor, während ich das schreibe...)
Am Pfingstmontag machten wir uns also per Cabrio auf Richtung Italien, genauso wie früher in den 80er alle Deutschen. Nur wir halt ohne drei kotzende Kinder im Fond und ohne Wohnwagen. Und, total revolutionär für unsere Verhältnisse, ohne Hotelbuchung und ohne konkreten Plan. Wir fahren nach Meran. Reimt sich auf kein Plan und finden wir irgendwie gut.
Nach den verrückten Fehlleitungen des Navis zu schließen, wird Navigon von den Betreibern österreichischer Pausenhütten auf besonders hohen Pässen mit besonders unzugänglichen Kurven dafür bezahlt, Touristen genau durch diese Gefilde zu leiten, was ich schmerzlich zu spüren bekomme, während der Liebste am Steuer meinen Magen (ich fühle mich zumindest in diesen Momenten auf dieses Organ reduziert) Berge auf und ab kurvt (Fahren ist auch auf "Kurven" rediziert, und das aus gutem Grunde, Leute, ganz ehrlich).
In Meran wollen wir eine Badehose für den Liebsten kaufen und da dann die berühmte ganz tolle erst vor wenigen Jahen gebaute Therme in Meran besuchen. Obwohl sich das jetzt unspektakulär anhört, hat sich das im Nachhinein als ganz ausgezeichnete Idee herausgestellt. Dies Therme ist nämlich sehr schön. Ich kann z. B. ins Sportschwimmbecken gehen, ohne da von Nilpferden in rosa Bikinis am Schwimmen gehindert zu werden und es gibt keinen Sprungturm, der mich permanenter Angst aussetzt, dass mir ein unerzogener dicker Neunjähriger in den Nacken springt und dadurch mein Leben grausam beendet wird. Außerdem kann man in zahllosen Becken unterschiedlichster Wärmegrade mit unterschiedlichster Strömungs- und Spudelkapazität herrlich entspannen. Wir haben uns Liegen organisiert und liegen dann in der Sonne auf einer thermeneigenen Wiese herum.
Der einzige Zwischenfall ereignet sich, als wir beide mal kurz aufs Klo gegangen sind. Eine Windhose hat sämtliche Sonnenschirme und Liegen herumgewirbelt. Wir sammeln unser Zeug wieder ein - alle nervigen Touristen um uns herum haben jetzt zu unserer großen Freude nämlich die Flucht ergriffen. Ein Handtuch taucht nicht wieder auf. Is mir fast egal, gehört nämlich dem Hotel in dem wir eingecheckt haben. Als der Liebste ein bißchen rumfragt, entdeckt eine meterweit entfernt liegende Dame das Handtuch ganz zufällig fein säuberlich gefaltet als Kopfkissen auf ihrer Lagerstatt. Hups, wie da nnur passieren konnte. Ich weiß nicht, warum alle Touristen so gerne Hotelhandtücher klauen, echt nicht. Ich frage mich im Hotel schon immer, wie gut diese Handtücher, die doch vor mir schon zig Hotelgäste benutzt haben, wohl gewaschen sind. So eins mitzunehmen, noch dazu mit Hotelaufdruck, sodass zuhause jeder sehen kann: "Aha, wieder Handtuch im Hotel geklaut!!!" würde mir echt im Traum nicht einfallen. Anderen offensichtlich bei der kleinsten Gelegenheit. Nun ja, Gelegenheit macht Handtuchdieb, oder wie heißt es so schön...
Als ich gerade auf einer in Blubberbläschem getauchten Liege im größten Becken der Therme rumliege und mich im Wasser aale, kommt ein Securitytyp vorbei und fordert mich auf, das Wasser sofort zu verlassen. Ich bin etwas verunsichert und fühle mich in meiner himmlischen Ruhe gestört. Etwas beruhigt nehme ich zur Kenntnis, dass ALLE und nicht nur ich aus dem Becken gekehrt werden - kann also nicht auf einer Verwechslug meiner Person mit einer weltbekannten Terroristin oder so beruhen. Alle wollen wissen, was der Anlass ist, dass das Becken leer sein muss. Ich kapiers nicht, auch nicht, als Typen mit Keschern im Wasser fschen. Dann das Eingeständnis eines der Mitarbeiter auf hartnäckige Touristenfragen: Ein Kind hat sich übergeben. Keiner lacht. Ich schon! Durch meinen Lachanfall muss auch der Mitarbeiter lachen. Kommt nicht so gut an, wir zwei scheinen die einzigen zu sein, die das irgendwie lustig finden. naja. Aber auch die Thermenleitung scheint den Vorfall nicht so schlimm zu finden, denn eine halbe Stunde später sind die bunten Absperrbänder wie durch ein Wunder wieder verschwunden und neue Gäste drängen ins Kotzbecken. :-) Problemlösung durch Zeitablauf kann echt erfrischend sein.
Wir verbringen übrigens drei übelst entspannte Tage in Meran, latschen aufm Berg rum und gehen hervorzüglich essen mit Blick auf die Stadt. Dann zieht es uns aber weiter an den Gardasee, weil ich mehr Palmen sehen will. Was da passierte, wie es in Venedg weiterging und wieso Heinz ins Wasser kotzte, steht jetzt einfach mal in einem neuen Blogeintrag. (Das ist ein Cliffhänger. Er soll neugierig mach, auf das, was am Gardasee passierte. Um die unerträgliche Spannung zu entspannen, kleiner Vorgriff: ungefähr so viel wie in Meran: Nichts. Urlaub ist halt einfach geil!)
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