Samstag, 11. Juli 2009

Donnerstag, 02. Juli 2009 - München


Das Examen ist tatsächlich vorbei. Das ist mir etwa zwei Tage danach aufgefallen, als ich mit dem Auto zum Obi fuhr. Die Sonnenbrille auf der Nase, die Smashing Pumpkins als Soundtrack und eine Stimmung wie nach dem Abi – und dann plötzlich der Gedanke, dass es nun möglicherweise sein Ende hat mit Klausuren, Ref und Ausbildung! Da hab ich erstmal vor Erleichterung heulen müssen.
Und ehe man es richtig genießen kann, endich mal wieder dieses post-abiturielle Super-gute-Laune-Gefühl zu haben, ist man auch schon aus seiner Wohnung ausgezogen, in der Wahlstation und alles ist plötzlich neu und anders, aufregend und Herausforderung.
Der Umzug war vor allem wirklich unglaublich stressig. Meine Eltern kamen um zu helfen, und trotzdem habe ich seit dem Tag der letzten Klausur gepackt und weggeworfen, aussortiert und aufgeräumt. Und es ist auch etwas komisch, dass mein Leben so im wesentlich nun in Kisten verpackt bei meinem Liebsten im Keller steht, und ich sogar gleich zwei neue Adressen hab (eine der beiden PLZ weiß ich schon! Aber die unterscheidet sich von der alten auch nur durch eine einzige Nummer... ;-)).
Und nun bin ich schon zwei Tage in München und bin völlig begeistert vom Arbeitgeber meiner Wahlstation. Bisher hat sich das alles nach wie vor als eine gute Wahl dargestellt. Es ist mitten drin statt nur dabei, und es fühlt sich bei allem so aktuell und frisch an, als nehme man gerade leibhaftig an der deutschen Automobilgeschichte teil. (Was heißt da „als nehme“ – ich tu´s!)
Außerdem habe ich im Wohnheim – oder besser gesagt unter dem Wohnheim – mit der Black Pearl meinen ersten Tiefgaragenstellplatz bezogen, was natürlich rein autofahrertechnisch ein großer Schritt ist. Dementsprechend bin ich immer wieder von neuem begeistert, wenn ich mit dem Fahrstuhl in den Keller zu meinem Auto fahren kann.
Eine fette rote Katze wohnt hier auch in der Nachbarschaft, die wir gestern schon fast mit Miris Auto überfahren hätten, weil sie es sich in der Tiefgaragenausfahrt gemütlich gemacht hatte. Ich glaube, ich streichel die lieber erstmal nicht.
Meine Vorhänge allerdings sind offenbar seit dem letzten Krieg vor den Fenstern meines Appartements konserviert worden. Ich hab also gleich mal Order ins Sauerland gegeben, dass man mir bitte meine gerade abgenommenen Vorhänge aus der alten Wohnung wieder zurück schicken möge... Die bunten Streifen hier werden demnach abgehängt und – passend zum Monet-Druck, der überraschenderweise und höchst erfreulicherweise schon an der Wand hing – durch etwas freundliches ersetzt, dass nicht aus vorsintflutlichen Zeiten stammt. Ansonsten müssen dringend ein paar Bilder her und vor allem (!!!) ein bißchen sonstiger unnützer weiblicher Krimskrams, damit das hier alles ein bißchen wohnlicher wird. Denn für drei Monate lohnt es sich dann doch, ein paar bunte Postkarten an die Wände zu pinnen, damit man beim Einschlafen etwas vertrautes sehen kann.
Apropos: Die Chello geht jetzt mal schlafen. Denn morgen geht es nach der Arbeit ja nach Wü zum Allerliebsten und - zum ersten Mal seit langer, langer Zeit – mal wieder richtig NACH HAUSE.

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