Samstag, 11. September 2010

Aus gegebenem Anlass: Götz Alsmann und Band in Würzburg

Gestern war es endlich so weit: Nachdem ich mich mal wieder wochenlang in eigener Vorfreude gewälzt und gesuhlt hatte, konnte ich ihm endlich, endlich, endlich wieder aus ein paar Metern Entfernung huldigen und ihn gebührend und live sowie in Farbe bejubeln: Den unbestrittenen Meister der musikalischen Experimental-Exotik, den begnadeten Erfinder des Phantasto-Swings, den Gott des deutschen Schlager-Jazz, den Mr. Stimm-Erotik -

the one -

the only -

GÖTZ ALSMANN!

Der großartige Herr Alsmann stellte nämlich in der Würzburger Musikhochschule sein diesjähriges Programm "Engel oder Teufel" vor. Mit dabei war natürlich auch seine Band, bestehend aus Michael Ottomar Müller, Rudi Marhold, Markus Passlick und Altfrid Maria Sicking. Alles Herren, die die dreißig wohl überschritten haben dürften, aber nichts desto trotz alles mitbringen, was Frauen wünschen und lieben ;-).
Nicht nur für Herz und Ohr wurde etwas geboten, sondern auch der Geist geschult: So wurde ich gestern z.B. ornithologisch fortgebildet, indem mir die Laute der Ochtruper Nachtigall erläutert wurden und ich jetzt weiß, dass der Papageno aus der Zauberflöte sich dagegen wohl eher wie die gemeine Uferschwuchtel geriert. (Ich danke an dieser Stelle Herrn Passlick für die sehr lehrreiche Schulstunde in Vogellauten).

Selbstverständlich wurden auch die von Abenden mit Götz Alsmann erwarteten exotischen Instrumente mit unvergleichlich und unvergesslicher Lautkulisse vorgeführt. Besonders hervorgehoben sei dabei das Stück "Mein Hauptgewinn" aus dem neuen Album - unbedingt mal reinhören und bei einem Schluck Wein in schummrige Beleuchtung getaucht genießen.


Arbeitsplatz von Herrn Sicking

Herr Alsmann füllte Bühne und Abend nicht nur mit Musik, sondern auch mit seinen geistreichen Verbalattacken zur Humoranregung seiner Gäste aus. So verging der Abend so unfassbar schnell, dass man am Ende der zwei Stunden Programm eine wie im Fluge vergangene Zeit hinter sich verspürte. Zum Glück ließ Herr Alsmann sich nicht lange bitte und gab, teils mit Band, teils mit Ukulele insgesamt vier (!) Zugaben. Man verabschiedete sich schließlich mit einem zärtlich ins Publikum gehauchten "Dosvedanje".

Konzerte mit Götz Alsmann sind im Übrigen am spannensten und unterhaltsamsten, wenn man noch kein einziges Lied des Programms kennt. Die Konfrontation eines Abends, der im wahrsten Sinne des Wortes mit Unterhaltungs-Musik gefüllt ist, weil auch für´s Auge etwas geboten wird, ist eben besonders beeindruckend, wenn er schmeckt wie die erste Crème Brûlée des Lebens. So war es auch gestern wieder, weshalb ich allerdings noch vor Ort das aktuelle Album erwarb, da ich vermutlich keine zwei Tage ohne es überlebt hätte - und mich auch schon mehrere Wochen zusammenreißen musste, es mir nicht schon anzuhören, um den Abend wirklich in ganzer Strahlkraft und mit der Überaschung des Entdeckers genießen zu können.

Wir versuchten, den Künstlern am Hinterausgang zwecks Autogrammjagd aufzulauern, dann packte uns jedoch frühzeitig die Lust auf alkoholische Kaltgetränke und wir gaben den Plan auf, um den sehr gelungenen Abend in der Escobar abzuschließen.


Escobar Würzburg

Also liebe Leute, genug des Gesäusels und der langen Worte: Geht zu Götz Alsmann und werft ihm Euer Geld in den Rachen. Ihr werdet es ganz bestimmt nicht bereuen!

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