Donnerstag, 5. März 2009

Amselbalz

Die winterliche Leidenszeit ist vorbei denke ich – endlich kann sie kommen, meine Ode an den Frühling. Am Morgen ist es endlich nicht mehr dunkel, sondern zaghafte Sonnenstrahlen machen sich auf den Weg, mich schon vor der Weckerzeit aus den Federn zu holen. Tatsächlich erspähe ich auch noch auf der Terasse meines Liebsten im Gras das erste Schneeglöckchen des Jahres. Das ist ein Gefühl wie als Kind, wenn man beim Balgen hochgehoben und herumgewirbelt wurde.
Der Frühling wirkt also ziemlich erhebend auf mich, ich will alles und jeden umarmen, keinen Sonnenstrahl verpassen und ich höre die Amseln auf dem Weg in meine Wohnung komische Piepslaute machen und wild in der Gegend herumhüpfen, was ich spontan als Balztanz einordne. Als ich meinem Liebsten am Abend diese Beobachtungen vorführe, ernte ich leider nicht ganz so viel Begeisterung wie vielleicht von einer Amsel zu erwarten wäre. Vielleicht liegt es daran, dass die Sonne da auch nicht mehr scheint und die Zeit zum Balzen schon vorbei ist? Möglicherweise ist es eher meinen nicht vorhandenen ornithologischen Kenntnissen zuzuschreiben, dass Außenstehende den Sinn des Gezirpes nicht verstehen. Oder es liegt daran, dass ich kein Vogel bin und außerdem selber einen Lachflash bekomme... Macht nichts – ich weiß ja, was die Amseln meinen.

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