Auf Anraten eines Theaterkollegen ging ich am Sonntag zum „Poetry Slam“ ins AKW.
Automomes Kulturzentrum – bis ich das erstmal gefunden habe, muss ich zunächst zwielichtige Gestalten auf der Straße ansprechen, um nach dem Weg zu fragen - die wiederum mich und meine Black Pearl offenbar ebenso zwielichtig finden und einen gebührenden Sicherheitsabstand zu mir einhalten.
Da ich zwar total autonom, und ebenso kultur bin aber dafür um so weniger Zentrum und schon gar nicht alles zusammen, wähle ich dunkle Tarnkleidung und versteckte mich so ganz allein erstmal eine Runde unter meiner Mütze. Erschwerend kommt hinzu, dass ich auch noch zu spät bin, und damit einen zugigen Platz am Rande erwische.
„Autonom“ klingt mir anfangs ein bißchen sehr vegetarisch. Und „Poetry Slam“ wirkt ja erstmal überaus abschreckend auf einen Feind der Übernahme fremder Wortschöpfungen – da hätte es doch bestimmt auch einen hübschen anderen Begriff für gegeben. Dichter-Dings, Wortwettstreit oder PoetenParty... öhhhmmm, hmm, naja, ich seh´s schon irgendwie ein. Da klingt „Slam“ ja doch irgendwie „cooler“ – zumindest deutsche Texte scheinen ja wohl geboten zu werden.
Ich schiebe mein Misstrauen also primär auf die Tatsache, dass ich allein am Ende der Welt herumlaufe und offenbar auch noch zu den ältesten Gästen gehöre, die ja traditionellerweise meistens kritisch beäugt werden und - weil allein erschienen - dem generellen Verdacht unterliegen, keine Freunde zu haben.
Ich halte mich an einer Flasche alkoholfreiem Bier fest, nagle mich auf meinen eroberten Sitzplatz, schließe ergeben in mein Schicksal die Augen – und dann plötzlich:
P O E T R Y.
Und überraschend wird der Abend mehr als amüsant, die Teilnehmer sind fast durchweg ein Zuhören wert und auch der mir bekannte Slammer gibt seine mal gutgelaunten, mal nachdenklichen Texte zum besten, sodass ich mich gar nicht mehr so einsam fühle. In der Pause wechsle ich den Platz, und gerate gleich in ein Gespräch mit meinem Nachbarn. Die Mützenkälte weicht einer schwitzigen Bühnenlichtwärme, ich sitze mittendrin und so alt komme ich mir auf einmal gar nicht mehr vor.
So ganz zu Hause bin ich noch nicht, aber ertappe mich schon beim Gedanken daran, ob ich mir einen solchen Abend nicht nochmal gönnen soll – vielleicht mit Mias Verstärkung, aber ganz sicher mit Vorfreude. Und dann taucht ganz am Rande die Erkenntnis auf, dass Anglizismen vielleicht doch überraschend gut sein können.
Automomes Kulturzentrum – bis ich das erstmal gefunden habe, muss ich zunächst zwielichtige Gestalten auf der Straße ansprechen, um nach dem Weg zu fragen - die wiederum mich und meine Black Pearl offenbar ebenso zwielichtig finden und einen gebührenden Sicherheitsabstand zu mir einhalten.
Da ich zwar total autonom, und ebenso kultur bin aber dafür um so weniger Zentrum und schon gar nicht alles zusammen, wähle ich dunkle Tarnkleidung und versteckte mich so ganz allein erstmal eine Runde unter meiner Mütze. Erschwerend kommt hinzu, dass ich auch noch zu spät bin, und damit einen zugigen Platz am Rande erwische.
„Autonom“ klingt mir anfangs ein bißchen sehr vegetarisch. Und „Poetry Slam“ wirkt ja erstmal überaus abschreckend auf einen Feind der Übernahme fremder Wortschöpfungen – da hätte es doch bestimmt auch einen hübschen anderen Begriff für gegeben. Dichter-Dings, Wortwettstreit oder PoetenParty... öhhhmmm, hmm, naja, ich seh´s schon irgendwie ein. Da klingt „Slam“ ja doch irgendwie „cooler“ – zumindest deutsche Texte scheinen ja wohl geboten zu werden.
Ich schiebe mein Misstrauen also primär auf die Tatsache, dass ich allein am Ende der Welt herumlaufe und offenbar auch noch zu den ältesten Gästen gehöre, die ja traditionellerweise meistens kritisch beäugt werden und - weil allein erschienen - dem generellen Verdacht unterliegen, keine Freunde zu haben.
Ich halte mich an einer Flasche alkoholfreiem Bier fest, nagle mich auf meinen eroberten Sitzplatz, schließe ergeben in mein Schicksal die Augen – und dann plötzlich:
P O E T R Y.
Und überraschend wird der Abend mehr als amüsant, die Teilnehmer sind fast durchweg ein Zuhören wert und auch der mir bekannte Slammer gibt seine mal gutgelaunten, mal nachdenklichen Texte zum besten, sodass ich mich gar nicht mehr so einsam fühle. In der Pause wechsle ich den Platz, und gerate gleich in ein Gespräch mit meinem Nachbarn. Die Mützenkälte weicht einer schwitzigen Bühnenlichtwärme, ich sitze mittendrin und so alt komme ich mir auf einmal gar nicht mehr vor.
So ganz zu Hause bin ich noch nicht, aber ertappe mich schon beim Gedanken daran, ob ich mir einen solchen Abend nicht nochmal gönnen soll – vielleicht mit Mias Verstärkung, aber ganz sicher mit Vorfreude. Und dann taucht ganz am Rande die Erkenntnis auf, dass Anglizismen vielleicht doch überraschend gut sein können.
1 Kommentar:
Schön, dass es dir gefallen hat. Und noch viel schöner, dass du deinen Schlüssel gefunden hast ;)
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